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Jeder Raum ein florales Kunstwerk: Baixa House

Mitten im Zentrum Lissabons, genauer gesagt im Baixa-Viertel inmitten der denkmalgeschützten Altstadt und damit ganz in der Nähe berühmter Plätze, hat URLAUBSARCHITEKTUR seit vielen Jahren eine Lieblingsadresse: das Baixa House.

von Ulrich Knoll im Juli 2020

Jeder Raum ein florales Kunstwerk: Baixa House

Lissabon ist nicht nur das politische und wirtschaftliche Zentrum Portugals, sondern wird auch gerne als „Stadt des Lichts“ bezeichnet. Als wäre dies nicht schon Grund genug für einen Besuch in Portugals Hauptstadt, scheint dort obendrein an 300 Tagen im Jahr die Sonne, und die Stadt und ihre Umgebung sind reich an Sehenswürdigkeiten und kulturellen Angeboten.

Im Zentrum, genauer gesagt im Baixa-Viertel inmitten der denkmalgeschützten Altstadt und damit ganz in der Nähe berühmter Plätze, wie zum Beispiel dem Praça do Comércio am Ufer des Tejo, hat URLAUBSARCHITEKTUR seit vielen Jahren eine Lieblingsadresse: das Baixa House.

Den Gast erwarten 13 individuelle Ferienwohnungen in einem historischen Gebäude im pombalinischen Stil aus dem XVIII. Jahrhundert, das Spätbarock und Neoklassizismus vereint. Die Fassade des Gebäudes ist geprägt von blauen Azulejo-Kacheln, einem unverkennbaren Zeichen der portugiesischen Identität. Die Renovierung, die 2011 fertig gestellt wurde, ist das Werk des portugiesischen Architekten José Adrião, der diese in enger Zusammenarbeit mit dem Eigentümer, dem spanischen Landschaftsarchitekten Jesús Moraime, sowie den Innenarchitekten Javier Carrasco und Juan de Mayoralgo umgesetzt hat.

© Ana Paula Carvalho
© Ana Paula Carvalho

Seit dem Bau im späten 18. Jahrhundert wurden zahlreiche Veränderungen am Gebäude vorgenommen, die den ursprünglichen Charakter seiner Bauelemente erheblich verändert haben. Als Projektstrategie wurde daher beschlossen, den bestehenden heterogenen Charakter zu akzeptieren. Die Eingriffe wurden als neue Ergänzungen in Fortführung der Geschichte des Gebäudes konzipiert, die die Veränderungen aus der Vergangenheit einbeziehen, einen möglichen Restaurierungsprozess jedoch ausschließen. Die wesentlichsten Eingriffe waren daher die typologische Veränderung von zwei Wohnungen pro Stockwerk in drei, der Einbau eines Aufzugs, der Austausch der technischen Gebäudeausstattung sowie der Erhalt eines Großteils der Bauelemente.

Jesús Moraime & Anabela Bartolo (© María Victoria Lea / © Francisco Matias)

Wir sprachen mit Jesús Moraime, dem Eigentümer und multitalentierten Unternehmer, und der guten Seele des Hauses, Anabela Bartolo. Sie hat nicht nur 30 Jahre Erfahrung in der Hotellerie vorzuweisen und spricht fünf Sprachen, sie kümmert sich auch liebevoll um einfach alles: Blumen, Frühstück, Empfehlungen aus erster Hand und, wenn gewünscht, sogar die Weihnachtsdekoration.*

© Ana Paula Carvalho // © Juan Baraja

UA: Eine Besonderheit, die wir noch nicht erwähnt haben, ist die Innenausstattung der einzelnen Wohnungen, die alle einen Bezug zu einem der berühmten Parks von Lissabon haben. Wie ist diese Idee entstanden?

Jesús: Die Gärten und die Art und Weise, wie sich die Vegetation mit der Architektur der Stadt vermischt, ist für mich eines der bemerkenswertesten Merkmale Lissabons. Als Landschaftsarchitekt und großer Bewunderer der Gärten Lissabons schien es mir sehr passend, ihnen in den Wohnungen Ehre zu erweisen und sie all jenen näher zu bringen, die hierher kommen, um die Stadt kennenzulernen oder neu zu entdecken.

Estrela – © Ana Paula Carvalho // © Jesús Moraime
Estrela – © Ana Paula Carvalho
Fronteira – © Ana Paula Carvalho // © Jesús Moraime
Fronteira – © Ana Paula Carvalho
Gulbenkian – © Ana Paula Carvalho // © Jesús Moraime
Gulbenkian – © Ana Paula Carvalho
Ultramar – © Ana Paula Carvalho // © Jesús Moraime
Ultramar – © Ana Paula Carvalho

UA: Wie kommt es, dass heute alles wie eine wunderbar leichte, fast schwebende Komposition aus zarten, aber wohldefinierten individuellen Räumen wirkt, die durch zahlreiche, aber subtile Bezüge zur portugiesischen (Garten-)Kultur bereichert wird?

Jesús: Alle Teile des Puzzles fügen sich perfekt zusammen. Von Anfang an hat mich der Architekt Jose Adriao bei der Auswahl des Gebäudes aus technischer Sicht unterstützt, und nachdem wir das Baixa House gefunden hatten, das Seele und Funktionalität vereint, begannen wir, eng an dem Projekt zusammenzuarbeiten. Meine ursprüngliche Idee war es, ein verwaistes Gebäude mit einem respektvollen Ansatz gegenüber dem Charakter des Ortes wieder zum Leben zu erwecken und dabei zu versuchen, die ursprünglichen Qualitäten des Hauses, seine Türen, Fenster, Decken und Böden so weit wie möglich zu erhalten.

©José Adriao
Jeronimos – © Ana Paula Carvalho

Was ursprünglich als Wohnungen zur Langzeitvermietung geplant war, wurde zum Projekt Baixa House, nachdem ich diese Art von Kurzzeitunterkünften kennengelernt und erlebt hatte, wie angenehm es war, in ihnen zu wohnen und enger in das Alltagsleben der Stadt einzutauchen. Zu dem Zeitpunkt, als die Arbeiten fast abgeschlossen waren, stieß María Ulecia dazu, eine Frau mit viel Erfahrung und eine Pionierin in der Welt der hiesigen Unterkünfte, und trug zu der endgültigen Konzeption bei.

Wir waren uns einig, dass die Verbindung zwischen den Parks der Stadt und den Apartments am besten durch visuelle Bezüge hergestellt werden kann. Also begann ich, mit der Kamera in der Hand daran zu arbeiten, um die groß-, mittel- und kleinformatigen Fotos zu erstellen, die uns heute in jedem Winkel der Apartments begleiten. Die Zusammenarbeit mit UGO, dem Innenarchitektur-Studio von Javier Carrasco und Juan de Mayoralgo, war ebenfalls wesentlich für die Umwandlung des Gebäudes in das heutige Baixa House. Sie verstanden die Idee, einem Raum ein sehr portugiesisches Flair zu verleihen, indem sie traditionelle handwerkliche Elemente verwendeten und sich bei der Art der Einrichtung und der Farbgebung auf die Gärten und Parks der Stadt bezogen. Das Baixa House sollte ein einzigartiges Erlebnis sein – von der Architektur über die herzliche Aufmerksamkeit des Personals bis hin zu den Möbeln, der Bettwäsche, den Blumen und dem Frühstück.

UA: Ich habe mich bei Euch wie in einer bewohnbaren Ausstellung gefühlt, wunderbar behütet und inspiriert zugleich. Welche Rolle spielt die Kunst in Deinem Leben, Jesús?

Jesús: Ich habe das Gefühl, dass ich mein ganzes Leben lang der Kunst sehr nahe war, vor allem in meiner Arbeit als Landschaftsarchitekt, bei der es darum geht, Räume, Pflanzenarrangements oder Lichteffekte zu gestalten oder einfach meine Projekte in Aquarellfarben zu zeichnen. Ich denke, meine gesamte Arbeit ist eng mit der Kunst verbunden. Das gilt auch für meine fotografische Arbeit, und, ja, noch intensiver in unserer touristischen Welt als Schöpfer des Baixa House und verschiedener anderer Wohnprojekte. Für mich ist Kunst überall – in der Gartengestaltung ebenso wie in vielen anderen inspirierenden Zusammenhängen.

© Jesús Moraime
© Juan Baraja
Necessidades – © Ana Paula Carvalho

Jesús: Seit meiner Kindheit habe ich eine sehr enge Beziehung zu Portugal – als Urlaubsziel oder in der Nähe von Orten, an denen ich vorübergehend gelebt habe. Im Laufe der Jahre fand ich über die Liebe eine große Freundesgruppe in Lissabon, die  – zusammen mit der faszinierenden Architektur der Stadt, ihrer reizvollen Hügellandschaft und der Verbindung zum Meer – der Schlüssel waren, mich selbst neu zu definieren.

Und, ja, natürlich hätte ich einfachere Projekte finden können, aber ich habe mich in dieses Gebäude verliebt und in die Möglichkeit, eine in Vergessenheit geratene Welt wieder zum Leben zu erwecken. Eine angenehme und sehr fruchtbare Erfahrung, die mit der Renovierung des Gebäudes endete, welche – und das ist eine schöne Begleiterscheinung – glücklicherweise weithin anerkannt wurde, zum Beispiel durch den Vasco-Villalba-Preis 2011 der Gulbenkian Foundation for Historic Refurbishment sowie als Finalist bei den FAD-Auszeichnungen 2012.

UA: Jesús, was sollten Deiner Empfehlung als renommierter Experte für historische iberische Gärten zufolge, Eure Gäste mindestens sehen – was macht Lissabons Gärten so besonders?

Jesús: Lissabon verfügt über eines der reichsten gartenbaulichen Erbe in Europa, mit Gärten aus dem 17. bis 20. Jahrhundert, die uns viel über die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner erzählen, darunter vier Gärten, die das Label eines botanischen Gartens erhalten haben. In den Gärten treffen Einflüsse aus der römischen und islamischen Vergangenheit, vermischt mit solchen der italienischen Renaissance und der höfischen Mode Frankreichs und Englands, auf exotische Pflanzen aus den portugiesischen Kolonien in Übersee. Alles in allem ein Erbe, das nicht genügend geschätzt wird und definitiv wert ist, entdeckt zu werden.

Campogrande – © Juan Baraja

UA: Anabela, Du leitest das Baixa House seit 2015 – woher kommen Eure Gäste und was gefällt ihnen am besten?

Anabela: Die meisten unserer Gäste kommen aus Europa, wobei Deutschland für uns die Hauptrolle spielt. Abgesehen von der Nationalität stelle ich fest, dass es unsere Gäste zu schätzen wissen, dass sich hinter unseren Apartments eine Seele verbirgt; nicht nur in Bezug auf die Architektur selbst, sondern hinter allen Aktivitäten, angefangen beim Buchungskontakt und der Korrespondenz, über das Einchecken bis hin zur Anwesenheit und zum Service im Haus. Da wir eine Strategie der Direktbuchungen umgesetzt haben, fühlen sich unsere Kunden in jeder Phase der Beziehung sicher. Sie wissen, dass sie hier ihre Privatsphäre in dem gewünschten Umfang wahren können – mit einem sehr diskreten, aber erstklassigen Service im Hintergrund. Die daraus resultierende Freiheit scheint für unsere Gäste eine recht ideale Mischung zu sein.

UA: Apropos Gäste, wie sieht Eure Idee einer Willkommenskultur aus?

Jesús: In einer Zeit der Globalisierung und Entpersonalisierung ist die Fähigkeit, den Charakter eines Ortes und die Wärme seiner Menschen zu schätzen, etwas, wozu das Baixa House unserer Meinung nach beiträgt. Die Kombination aus dem Standort, der Architektur, dem Respekt vor der Vergangenheit, der Geschichte der Gärten Lissabons, einer besonderen und zeitlosen Einrichtung und einem Personal, das bis ins Detail darauf bedacht ist, unsere Gäste freundlich aufzunehmen und zu umsorgen, ist der Schlüssel zu dem, was wir im Baixa House bieten.

Anabela: Wie ich bereits erwähnt habe, ist das Beste, was man seinen Gästen bieten kann, zu verstehen, wie man für ihr Wohlbefinden sorgt. Dieses Gefühl resultiert sowohl aus den Details als auch aus der Seele des Hauses. Der beste Beweis für dieses Vertrauen ist der Respekt, die Anteilnahme, das enorme Verständnis und die liebevolle Ansprache, die uns unsere Gäste in den vergangenen, schwierigen Monaten der globalen Krise entgegengebracht haben.


Fußnote 1

Die besondere Beziehung zwischen den Apartments und den entsprechenden Parks wird in Einzelporträts beschrieben, die auf der Baixa-House-Website zu finden sind. Für diejenigen, die mehr über Lissabons Gärten und Parks erfahren möchten: Jesús Moraime hat eine neunteilige Buchreihe herausgegeben, die Sie selbstverständlich im Haus finden.

Jardins de Lisboa – © Rubén García-Castro

Fußnote 2

* Wir hatten zu Beginn über Weihnachtsdekoration geplaudert, da ich Anabela nach der ungewöhnlichsten, kuriosesten oder bezauberndsten Sache gefragt hatte, um die sie je von ihren Gästen gebeten wurde… hier also der Outtake!

Anabela: Letztes Weihnachten hatten wir eine große katholische Familie, die in mehreren Apartments des Baixa House untergebracht war. Es war erstaunlich, dass sie mich baten, in der größten Wohnung, in der sie gemeinsam die Festessen veranstalteten, Weihnachtsschmuck für die Dekoration zu arrangieren. Sie vertrauten mir, ohne mich zu kennen, und ich hatte die Gelegenheit, mehrere Weihnachtsmärkte zu besuchen, um nach Weihnachtsschmuck zu suchen. Ich fand so viele schöne und kreative Dinge und hatte so ich Möglichkeit, viele interessante Menschen und Kunsthandwerker zu treffen. Besonders stolz war ich auf eine schöne Krippe und einen Weihnachtsbaum, die ich auf dem Carcavelos, meinem lokalen Markt, fand. Sie waren begeistert, und das war die schönste Geste. Was ist schöner als glückliche Gäste?

Universidade – © Ana Paula Carvalho

Text: Ulrich Stefan Knoll, Juli 2020.

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