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Natur wirken lassen – Der Schneeganserhof

Wer mit ein paar Flügelschlägen dem Alltag entfliehen und sich wieder erden will, findet in der Hirschauer Bucht am Chiemsee ein feinsinnig gestaltetes Biotop, an dem Verlorengegangenes wiederentdeckt werden kann.

von Julia Hauch im Januar 2025

Natur wirken lassen – Der Schneeganserhof

Alte Sorten

Ein Seeadler gleitet durch die Stille. Über die Blumen und Sträucher des Bauerngartens, den Walnussbaum und die kleine Sitzgruppe unter der Grauen Luise, einer alten, fast vergessenen Birnensorte, um die sich eine Rambler Rose rankt, als wären die beiden ein Liebespaar. Taunasse Bienenweiden, Streuwiesen und Felder erstrecken sich bis vor zum Auwald, der das Ufer des Chiemsees säumt. Dahinter entwirrt sich langsam der Nebel, um der Sonne und dem Wilden Kaiser Platz zu machen. Dass der in Bayern bereits ausgestorbene Seeadler wieder zurückkehrt, ist ein kleines Wunder. Wie so vieles hier am Schneeganserhof in der Hirschauer Bucht. Dort, wo die Tiroler Ache in den Chiemsee mündet und eines der bedeutendsten Binnendeltas Europas bildet. Ein verwunschen schönes Paradies für seltene Flora und Fauna sowie Ruhe suchende Städter:innen. Denn der Stress löst sich hier genauso schnell auf wie der Nebel.

In einem der Gartensessel versunken würde man dem Naturschauspiel am liebsten den ganzen Tag folgen, aber die Uhr klingelt und der Apfelstrudel ruft zum Frühstück. Dass es sich dabei um Äpfel aus dem hauseigenen Garten handelt, ist vermutlich überflüssig zu erwähnen. Spätestens beim ersten Bissen wird klar, dass hier in allen Facetten etwas Vergangenes liebevoll erhalten und gepflegt wird. Etwas, das in der Geschwindigkeit und Überfülle unserer Zeit verloren gegangen ist und das man bei einer Auszeit am Schneeganserhof wiederfinden kann.

Der Natur verbunden

Zehn Jahre ist es her, dass Petra Eckhardt-Köstler und ihr Mann Wolfgang Köstler den im kleinen Weiler Hagenau zwischen Grabenstätt und Chieming gelegenen Bauernhof entdeckt hatten. Trotz seines verwahrlosten Zustands erkannten die beiden das Potenzial des historischen Gebäudes, dessen Ursprung bis 1512 zurückreicht und das seinen Namen den Zugvögeln im Achendelta verdankt. Die Managerin und der Chirurg suchten nicht nur eine Balance zu ihrem dicht getakteten Berufsleben in München, sondern ein Stück Natur, das zu seinen Ursprüngen zurückkehren darf. Dass der Hof einen alleinigen Logenplatz über der Bucht einnimmt, ist dem Landschaftsschutzgebiet zu verdanken, in dem das 15 Hektar große Anwesen liegt. Selbst ein eigener Vogelbeobachtungsturm findet sich auf dem Gelände, das teils an Bio-Bauern verpachtet, teils von den Eckhardt-Köstlers nachhaltig aufgeforstet wird.

Gemeinsam mit dem Architekturbüro Brüderl aus Traunreut wurde der Hof bis ins Detail aufwendig saniert und mit natürlichen Materialien, regionaler Handwerkskunst und nachhaltigem Konzept in ein Kleinod verwandelt, das seine historischen Wurzeln mit moderner Eleganz kombiniert. Um dieses Idyll mit Menschen zu teilen, die dem Alltag für kurze oder längere Zeit entfliehen und in der Natur zur Ruhe kommen wollen, wurde vor zwei Jahren das Erdgeschoss des alten Stadels in eine lichte, luftige und komfortable Ferienwohnung für zwei Personen, mit Süd-Westlage und direktem Blick auf den Chiemsee, umgebaut.

Aussichtsreich

Wer hier ankommt, darf sofort mit allen Sinnen eintauchen. Ein von Thymiansorten flankierter, duftender Weg führt zum Apartment, das die Eigentümerin zusammen mit der Innenarchitektin Gerti Leitenbacher mit viel Holz, warmen Farben, hochwertigen Materialien und schlichtem Design gestaltet hat. Eine helle, geräumige Diele nimmt alles auf, was hinter den maßgefertigten flächenbündigen Schränken aus gekalkter Eiche verstaut werden soll. Als subtil strukturierendes Element ziehen sie sich durch alle Räume und eröffnen aufmerksam und detailverliebt ausgestattet alles, was man sich wünscht.

Dabei ist man spätestens in der offenen Wohn-Küche angekommen schon wunschlos glücklich, denn die Ausblicke auf die See- und Voralpenkulisse sind wahrhaft poetisch. Ein riesiges Stahlfenster hebt die Grenze zwischen innen und außen aus den Angeln und führt direkt auf die weitläufige Süd-Westterrasse, auf der gegrillt, gegessen, gelesen, Grünspechte, Turmfalken, Seeadler & Co. beobachtet oder dem Summen der Erdhummeln gelauscht werden kann.

Die Farben der Natur spiegeln sich auch in der Einrichtung wider, die sicht- und spürbar Wert auf Nachhaltigkeit und Qualität legt – wie die Küche aus forstgrünem Linoleum mit textilbespannter Bar, die von regionalen Schreinern gefertigte Essnische oder das salbeifarbene Sofa, das es sich auf den langen Weißtannen-Dielen in einer Ecke gemütlich macht. Begleitet von nostalgischen Schwarz-Weiß-Fotografien. Das Bad überrascht mit farbigen Akzenten in Corbusier-Rosa sowie einer Sauna für kühlere Tage. Fehlt nur noch das Schlafzimmer inklusive Ergometer mit Blick in den achtsam angelegten Bauerngarten sowie einem kleinen Schreibtisch, an dem man zwar arbeiten, aber noch besser Postkarten schreiben und von all den Streifzügen rund um den Chiemsee berichten kann.

Loslassen

Zum Beispiel mit einer Radtour, die gleich vor der Tür beginnt und mit einer fangfrischen Renke in einer der Fischerhütten endet; mit den morgendlichen Schwimmzügen auf dem stillen See oder mit all den feinen Schätzen rund um Kunst, Kultur und modernes Brauchtum, die sich hier auf und abseits der Wege entdecken lassen; mit Brennnesselsalat und wildem Spinat und natürlich dem selbstgebackenen Apfelstrudel, der nach goldenen Sommern und purem Glück schmeckt.

Text: Julia Hauch

Fotos: © Christian Tharovsky / Fotostudio F8, © Petra Eckhardt-Köstler

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