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Nachhaltiges Reisen – Von Bio-Duschgel und drei Kugeln Eis

Nachhaltiges Reisen – Von Bio-Duschgel und drei Kugeln Eis

Am besten (sprich: am nachhaltigsten) sei es doch eigentlich, gar nicht zu verreisen, meinte meine Tochter neulich. So einfach könnte es also sein. Ist es aber natürlich nicht, denn erstens wusste schon Goethe, dass man „die beste Bildung… auf Reisen“ findet und zweitens ist das Nicht-Reisen kollektiv nicht umsetzbar. So muss man sich ein wenig mehr Gedanken über die Bedeutung von „nachhaltigem Reisen“ machen – beziehungsweise darüber, wie man eine Reise so gestalten kann und sollte, dass diese auch wirklich nachhaltig ist.

Darüber, welche Art der Reise besonders umweltschonend ist, ist man sich recht schnell einig: Bahnfahren ist besser als Fliegen und auch das Auto sollte möglichst ressourcenschonend genutzt werden. Noch nachhaltiger sind natürlich Radfahren und Wandern. Aber Urlaub meint nicht nur die An- und Abreise oder die Mobilität am Ziel, sondern insbesondere auch den Aufenthaltsort. Mal abgesehen von Rucksackreisen in ferne Länder vielleicht, bei denen man mehr unterwegs ist als dass man an einem einzelnen Ort verweilt. Und wenn man daran denkt, wie lange eine Recherche nach dem schönsten Ferienhaus dauern kann, wird deutlich, wie wichtig das passende Urlaubsdomizil ist, auch wenn bei der Auswahl für jeden unterschiedliche Kriterien wichtig sind. Immer wichtiger wird dabei auch das Thema Nachhaltigkeit: Ist das Haus energieeffizient gebaut? Wurde Wert auf schadstofffreie Materialien gelegt? In der Architektur werden diese Fragen schon seit vielen Jahren intensiv diskutiert und umgesetzt: So bewertet das ganzheitliche Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) den gesamten Bauprozess und betrachtet damit das gesamte Projekt und nicht nur einzelne Maßnahmen.

Diese Herangehensweise würde man sich auch für Buchungsportale und Vermieter:innen wünschen, denn vielfach wird leider recht fahrlässig mit diesem Begriff umgegangen. Allzu häufig muss man bei genauerem Hinsehen feststellen, dass sich die Maßnahmen der als nachhaltig bezeichneten Unterkünfte – etwas überspitzt – auf eine energiesparende Heizung, das Bio-Duschgel oder wiederverwendbare Strohhalme beziehen, dass also Teilaspekte das Gesamtbild bestimmen sollen. Greenwashing nennt man das gemeinhin. Die Unterkünfte machen es sich damit genauso leicht wie die Reisenden, die sich gleich ein wenig besser fühlen, sobald zumindest ein kleiner Teil der Reise nachhaltig zu sein scheint.

In der Tat ist umweltbewusstes Reisen ein sehr komplexes, widersprüchliches und manchmal auch unangenehmes Thema. Wer kennt nicht das Dilemma, sowohl einem nachhaltigen Anspruch gerecht werden zu wollen und gleichzeitig ausgelassenen Urlaubsvergnügungen nachzugehen. Zu Hause ist das eigene Heim klimaneutral gebaut, man trennt den Müll und achtet auf möglichst plastikfreie Verpackungen – aber im Urlaub wird man nachlässig mit sich und der Umwelt, man möchte schließlich die Zeit unbeschwert genießen, ohne sein Handeln ständig zu hinterfragen. Im Urlaub kann man ja mal eine Ausnahme machen, die Kinder bekommen ja auch drei anstatt nur einer Kugel Eis.

Komplex wird das Ganze auch dadurch, dass sich die Frage, was wirklich nachhaltig ist, gar nicht so leicht beantworten lässt. Eine Tragetasche aus Baumwolle ist per se auch nicht umweltschonender als eine Plastiktüte aus recycelbarem Kunststoff, außer man verwendet ein und dieselbe Baumwolltasche viele, viele Male. Und eine Reise ist eben nicht gleich umweltfreundlich, nur weil man mit der Bahn fährt – oder weil man seinen Flug durch die Spende an ein CO2-Kompensationsprogramm rechtfertigt. Natürlich wird die Reise umweltverträglicher, je kürzer die Wege sind und natürlich wird das Fliegen durch das Pflanzen eines Baumes zumindest an anderer Stelle (teil-)kompensiert. Aber man muss in jedem Fall aufmerksam hinsehen, um beurteilen zu können, was einem da als nachhaltig verkauft wird.

Noch viel wichtiger ist es aber, die eigene Verhaltensweise zu prüfen und eine Haltung zum Thema Nachhaltigkeit zu entwickeln, bei sich selbst anfangen – und auch damit leben, dass es keine einfachen Antworten gibt. Es heißt, für sich abzuwägen, was man vor sich selbst verantworten kann und will. Der eine verzichtet auf eine Flugreise, der andere achtet zumindest vor Ort auf eine ökologische Unterkunft und ein möglichst umweltbewusstes Verhalten. Reisen und ökologische Verantwortung schließen sich keineswegs gegenseitig aus. Das Ziel sollte es sein, keinen allzu großen ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen – und hierzu reicht es häufig schon, die Dinge zu beachten, die einem in punkto Nachhaltigkeit auch zu Hause wichtig sind. Und wenn man bereits im Alltag darauf achtet, fällt einem ein umweltbewusstes Verhalten im Urlaub hoffentlich nur noch halb so schwer. Damit ist das Thema des nachhaltigen Reisens selbstverständlich nicht erschöpft. Unter „sanftem Tourismus“ versteht man noch viel mehr: zum Beispiel die Gestaltung des Aufenthalts vor Ort, einen schonenden Umgang mit der Natur und den Respekt vor der Kultur des bereisten Landes. Diese Diskussion sprengt an dieser Stelle allerdings den Rahmen. Nach meinem Urlaub vielleicht – mein Flug geht schon heute Abend.


Text: Tina Barankay, August 2021

Autoreninfo: Tina Barankay verbindet ihre Leidenschaft für Ästhetik und Gestaltung seit vielen Jahren mit ihrer beruflichen Tätigkeit. Als freie Journalistin und Beraterin veröffentlicht sie Beiträge, realisiert Publikationen und entwirft Kommunikationskonzepte in den Bereichen Architektur, Interior und Design.

3 Kommentare

Christine Fischer sagt:
Das Thema ist sehr wichtig und sollte sich in unseren Köpfen manifestieren! Ich freue mich bereits auf Ihre Fortsetzung.....!?
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Kubin Grit sagt:
Liebes Team von Urlaubsarchitektur, seit Jahren nutzen wir Ihre Plattform und durften wunderbare Erholungszeiten bei großartig engagierten Gastgeber*innen verleben. Dabei spielt das Thema Nachhaltigkeit und biologisches Essen für uns persönlich eine entscheidende Rolle. Mit großer Freude stellen wir fest, dass sich immer mehr Pensionen und Hotels für ein ganzheitliches Konzept/Angebot diesbezüglich entscheiden. Wunderbar, dass Sie diesen Aspekt nun mit einfließen lassen. Danke.
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Elke Würges sagt:
Guten Tag Vielen Dank für das Aufgreifen des Themas „Nachhaltiges Reisen“. Ich freue mich sehr, dass Sie es damit zum Thema machen auch für Menschen, die sich vielleicht sonst gerade darüber weniger Gedanken machen, weil sie andere Prioritäten setzen. Dabei sollte es doch auch beim Reisen ganz oben stehen!
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