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Reisefieber – die Kolumne von Wolfgang Bachmann auf URLAUBSARCHITEKTUR

In den 1960er Jahren, als die Boulevardpresse die Wohngemeinschaften entdeckte und das Lasterleben der Kommunen ausforschte, wurde in den Hotels das Frühstücksbüfett erfunden. Es war die bürgerliche Variante der Hippie-Praxis „Nehm-sich-jeder-was-er-mag“, wann er mag und mit wem er mag.

Daraus entwickelte der Kapitalismus sofort eine Marketingstrategie, die Einsparungen mit scheinbarem Überfluss verband: Sich im Hotel einfach alles unkontrolliert vom morgendlichen Gabentisch zu greifen, das hatte was. Vermutlich kam es sogar aus Amerika, dachten die Vertreter, die sich schlaftrunken den Teller mit Schrippen, Marmelade, Rührei und Aufschnitt vollschaufelten. Zunächst waren die Herbergen noch gar nicht dafür eingerichtet. Ein Tisch mit Hängeschürze („Skirting“) wurde an die Seite gestellt, darauf die eingeschweißten Portionspackungen neben die ausgebreiteten Wurströll- und Käseeckchen. Kaffee gab es aus der Isolierkanne. Manchmal kam ein Obstsalat aus grünen Apfelschnitzen und Melonenwürfeln dazu, damit ließ sich billig Masse herstellen. In einfachen Garni-Häusern wird das noch heute so praktiziert.

Bessere Hotels übertrafen sich bald mit unbezahlbaren Angeboten aus dem Katalog des Luxus und der Moden. Was sich Menschen jemals als „petit déjeuner“ ausgedacht haben, in der Fünf-Sterne-Kategorie steht es obligatorisch auf dem Tresen. Dort narrt man die Gäste mit dem Spiel: Das hätten sie nicht erwartet, dass wir an rechtsdrehendes Birchermüsli, Aal grün, Pfannkuchen, Sushi-Tapas und Prinzregententorte gedacht haben! Natürlich bezahlt man das alles, auch wenn man sich nur einen Hagebuttentee einschenkt, weil die aufgebahrten Köstlichkeiten statt zurück in die Küche in den Container wandern.

Für die Gäste ist das Einsammeln der Nahrung ein lästiger Parcours, man sucht einen Weg, ohne andere mit seinem vollen Teller anzustoßen, wechselt vom Saft zur Joghurttruhe, kreuzt die Heringspassage und nimmt am Brotkorb Aufstellung, während sich der Nachbar über den Aufschnitt beugt und die Flügeltore seines Zweireihers durch die Frischkäsezubereitung streifen. Und wenn man seinen Platz wieder gefunden hat, ist er bereits abgeräumt.

Kürzlich übernachtete ich in einem kleinen Hotel beim Aachener Dom. Da sollte man an einem hübsch gedeckten Frühstückstisch Platz nehmen und sich einfach was bestellen. Mir fiel gar nichts mehr ein.

Wolfgang Bachmann war Chefredakteur und danach Herausgeber der Architekturzeitschrift “Baumeister”. Neben seiner journalistischen Arbeit ist er weithin bekannt für seine oft augenzwinkernden Kolumnen z.B. im Baumeister und für die Süddeutsche Zeitung. Wolfgang Bachmann schreibt ab 2014 regelmässig für URLAUBSARCHITEKTUR.

2Kommentare

2 Kommentare

Jürgen Leitner sagt:
Das Grauen hat einen Namen. "Frühstücks-Buffet", neudeutsch Büfett oder "Brunch". Am besten noch mit einer Rolle Frischhaltefolie, damit sich jeder sein "Lunch-Paket" einwickeln kann. Und das ganze dann für schlappe 24 Euro. Wie angenehm habe ich da ältere Hotelaufenthalte in der Schweiz in Erinnerung, als die "Saaltochter" das persönlich ausgesuchte Frühstück an den Tisch brachte. Ob es das heute noch gibt?
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Eva Loschky und Jörg Becker sagt:
Genau so ist es. Köstlich geschrieben. Wirklich zum Schmunzeln!
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