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Reisefieber – die Kolumne von Wolfgang Bachmann auf URLAUBSARCHITEKTUR

Eine der seltenen Gelegenheit, bei der zwischen meiner Frau und mir eine gereizte Stimmung entstehen könnte, ist die Abreise in den Urlaub. Ich glaube, das hat etwas mit der besonderen Konstitution von Mann und Frau zu tun. Da gibt es anthropologisch Gegebenes und kulturell Gewordenes, was in solchen Stresssituationen zum Ausdruck kommt. Bei meinen Eltern war das alles patriarchalisch geregelt. Mein Vater rauchte und sah meiner Mutter beim Kofferpacken zu, da gab es nie Streit. Vermutlich dachte er, dass man die Wege und das Verstauen besser organisieren könnte, aber er überließ die Entscheidung über seine Urlaubsgarderobe generös seiner Frau und trug den vollen Koffer klaglos zum Auto.

So etwas wäre in modernen Ehen undenkbar. Heute wird erwogen, verhandelt, verworfen. Eine Unternehmensgründung ist ein Klacks gegen unsere Urlaubsvorbereitung. Da wir selten in Hotels wohnen, weil uns die Verbannung in ein Schlafzimmer mit Waschgelegenheit zu wenig komfortabel ist, buchen wir eine Ferienwohnung. Was man zur Grundausstattung seines Quartiers alles benötigt, haben wir bereits berichtet (No. 6, Fremde Zimmer). Das Problem ist, dass kein Mittelklassewagen solche Lasten aufnehmen kann. Als Architekt wünschte ich mir außerdem, dass es hübsche Behältnisse gäbe, sagen wir aus matt gebürstetem Aluminium, die sich im Kofferraum exakt und ohne Platzverlust wie ein Steckspiel zusammenfügen. Aber wir haben Taschen, Tüten, Trolleys, Rucksäcke, Kühltaschen, Kartons sowie jede Menge Kissen, Decken, Jacken und Badetücher, die als letztes auf den Rücksitz gehäuft werden. Ich muss jedes Mal an die armen Menschen denken, die in den Krisenregionen zu hunderttausenden fliehen müssen. Da wären wir rettungslos verloren, weil wir uns nicht entscheiden können, ob wir sicherheitshalber die kleine Gusseisenteekanne mitnehmen sollen. Schon aus dem Grund bin ich gegen jede Gewalt.

Die Nacht vor der Abreise ist immer kurz, ich rekapituliere meine fragilen Fremdsprachenkenntnisse, meine Frau sagt, wenn die Bluse im Bad nicht trocknet, kann ich sie nicht mitnehmen, außerdem müssen wir morgen erst zur Apotheke. Sobald sich unsere Wohnung zu leeren beginnt, spürt sie dass jetzt der passende Moment für einen Großputz ist. Das schafft sie auch noch, während ich mich in der Reiseliteratur festlese und die ersten Zweifel an unserem vereinbarten Ziel äußere. Außerdem diskutieren wir, welches Ladegerät zu welchem Handy gehört, wer die Autopapiere verlegt hat und warum die Nachbarin sich wegen der Blumen nicht gemeldet hat.

Ein Wunder, wir kommen jedes Mal irgendwie los, fahren aber nach einigen Kilometern zurück, weil wir die Hirseflocken vergessen haben. Das war bei meinen Eltern schon so. Damals ging es immer ums Gas Abstellen.

Wolfgang Bachmann war Chefredakteur und danach Herausgeber der Architekturzeitschrift “Baumeister”. Neben seiner journalistischen Arbeit ist er weithin bekannt für seine oft augenzwinkernden Kolumnen z.B. im Baumeister und für die Süddeutsche Zeitung. Wolfgang Bachmann schreibt ab 2014 regelmässig für URLAUBSARCHITEKTUR.

Kommentare

Ein Kommentar

Nellie Berger sagt:
Was für ein wundervoller Artikel...wie schön, dass es kurz vor Abreisen nicht nur bei uns zu Hause so ist...und dann sagt man jedes Jahr:"Nächstes Jahr wird es anders..." :-)
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