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Reisefieber – die Kolumne von Wolfgang Bachmann auf URLAUBSARCHITEKTUR

Was Goethen unterwegs auf seinen beschwerlichen Kutschreisen nach Italien gegessen hat, wissen wir nicht. Sicher hat der Geheimrat geschickt navigiert und keinen Gasthof an der Route ausgelassen, wo es nicht an Gebratenem und Gesottenem sowie einem Krügel Wein gefehlt haben wird. Worauf wir eingehen wollen, ist die Brotzeit, die Vesper, die man während der Fahrt verzehrt.

Bei den ersten Ausflügen, an die ich mich erinnere, war die Versorgung noch ein logistisches Problem. Der Begriff „Reiseproviant“ hat nicht zufällig seine Wurzeln im Jargon des Militärischen. Altphilologen werden ihn aus dem Lateinischen herleiten: pro via, also für den Weg. Wenn man in Urlaub fuhr, hatte man eine Etappe zu überwinden, da war man auf sich gestellt, die Strecke konnte nur bewältigt werden, indem man sich mit Essbarem „verproviantierte“, wie der Fachterminus lautete. Selbst für eine Bahnfahrt von Zweibrücken nach Bad Hersfeld pflegten Mütter, Ehefrauen, Tanten oder Haushälterinnen Stullen zu schmieren, als gelte es einen mehrtägigen Gepäckmarsch zu bewältigen. Zögerte man zunächst noch, gegen die Mittagsstunde seine Wurstbrote aus dem Pergament zu wickeln, so löste sich die Verlegenheit sogleich, wenn die Fahrgäste aus den südlichen Ländern ihre Bündel öffneten und sich über Mortadella, Provolone, Oliven, Paprika und Knoblauch hermachten. Es waren Gastarbeiter. Die unterschiedliche Mentalität zeigte sich gerade beim Essen. Die Fahrgäste aus Italien, Jugoslawien und Griechenland hatten eine Menüfolge vorgesehen, sie stellten sich ihre Abteilmahlzeit aus einzelnen Zutaten zusammen, sie konnten variieren, improvisieren, vor allem den Nachbarn etwas anbieten und im Gegenzug fremden Proviant kosten. So ergab sich gleich ein geselliger Austausch.

Anders der Deutsche. Er hatte seine geschmierte Stulle dabei, Gurke und Senf irreversibel auf der Leberwurst zwischen die Brotscheiben verteilt. Die hielt er mit dem Papier umklammert, biss nur in den freigelegten Rand, da sah man schon an der Haltung, dass er nichts abgeben wollte. Nicht selten war er henkelmannmäßig mit Kartoffel- oder Nudelsalat versorgt, selbst Pudding löffeln sah man ihn – alles nicht geeignet, um seine Beisitzer einzuladen.

Diese Phase ist vorüber. Vor der Globalisierung sind alle gleich. Heiße Hexe, kleckernde Döner und japanische Nudeln süß-sauer, die man aus einem Karton stochert! Was für ein kultureller Höhepunkt war ein Korb mit Salami, Zucchini und Panini!

Wolfgang Bachmann war Chefredakteur und danach Herausgeber der Architekturzeitschrift “Baumeister”. Neben seiner journalistischen Arbeit ist er weithin bekannt für seine oft augenzwinkernden Kolumnen z.B. im Baumeister und für die Süddeutsche Zeitung. Wolfgang Bachmann schreibt ab 2014 regelmässig für URLAUBSARCHITEKTUR.

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