Die großen weißen Rhomben im Eingangsbereich deuten es an: Aux Losanges im Bündner Bergdorf Tschiertschen ist keins der üblichen traditionellen Bergchalets – auch wenn es von außen fast so anmutet. Das Architekturbüro Caruso St. John hat den Walser Strickbau von 1869 für ein kunstaffines Paar aus Zürich in ein außergewöhnliches Ferienhaus mit Veranstaltungsraum umgewandelt. Sie verpassten dem früher als Café genutztem Haus ein Make-Over, das britische Extravaganz und Schweizer Bodenständigkeit vereint. Die Struktur des Gebäudes blieb unverändert, die Gestaltung berücksichtigt bestehende Substanzen und gibt diesen durch Farben und Trompe-l’Œil-Malereien einen frischen, einzigartigen Look.
Da der traditionelle Strickbau nur noch im ersten Stock erhalten war, entschied man sich dazu, den unterschiedlichen Charakter der drei Geschosse zu betonen. Im Erdgeschoss wurde der kleinteilige Grundriss wiederhergestellt und die Wände mit Holz vertäfelt. In dem Anbau, der in den 1950er-Jahren hinzugefügt worden war, wurde die Zwischendecke entfernt. Der Raum mit Ausblick auf das Dorf und die Berge dient gleichzeitig als Esszimmer sowie als Veranstaltungsraum. Er wurde an Wänden und Decke mit einem großflächigen Rautenmuster verziert. Im ersten Stock wurde der Strickbau freigelegt und restauriert. Dort, wo die originale Struktur nicht mehr vorhanden war, wurde sie durch Malereien imitiert. So wurde z.B. ein fehlender Teil eines Geländers durch eine bemalte Holzplatte ersetzt. Die Treppe ins oberste Stockwerk und die Holzverkleidungen im Dachgeschoss wurden mit breiten grünen Streifen versehen.
Das Interior ist eine außergewöhnliche Mischung aus vom Architekten entworfenen Möbeln, antiken Stücken der Besitzer und zeitgenössischen Kunstwerken. Murano-Lüster treffen auf Perserteppiche, urige Holzbalken auf moderne Designerklassiker, die alten Stühle aus dem Café auf einen Fußboden aus Expoxidharz. Der alles vereinende rote Faden ist der – gekonnte – Stilbruch.
Das Haus bietet Platz für bis zu 12 Personen. Es verfügt über zwei Wohnzimmer, ein Esszimmer, eine Bibliothek, eine Küche und fünf Schlafzimmer (4 mit Doppelbetten und ein Vierbettzimmer).
Fotos: Hélène Binet (3-12)
Was geht hier
Das in der Nähe der Stadt Chur gelegene Tschiertschen wurde im Januar 2020 zum schönsten Bergdorf Graubündens gewählt. Im Sommer kann man in der Bündner Bergwelt Wandern, Mountain-Biken, E-Bike-Fahren, Golf oder Tennis spielen. Im Winter Skifahren im kleinen aber vielseitigen Familien-Skigebiets mit 2 Sessel- und 2 Schleppliften, Rodeln, Schneeschuh- und Winterwandern.
Warum wir dieses Haus mögen
Ein unkonventionelles, extravagantes Haus, das man in einem Bergdorf nicht erwarten würde.
Für wen passt dieses Haus
Urlaub mit Familie und Freunden
Nachhaltigkeit
Anreise ohne Auto: Mit der Bahn nach Chur, ab Churs ist Tschiertschen in 20 Minuten zu erreichen. Das Dorf ist im Winter autofrei.
Details
Region | CH - Schweiz, Graubünden, Tschiertschen |
Name | Aux Losanges |
Lage | Im Ort, in grandioser Panoramalage |
Anzahl Gäste | Max. 12 in vier DZ und einem 4er-Zimmer |
Fertigstellung | 1869, 1950er (Anbau), 2017 |
Design | Caruso St John Architects, London |
Veröffentlicht | Wohnrevue (CH), Casabella Ornamento (IT), Maison Côté Est (FR), IDEAT (DE), LIVING – Corriere della Sera (IT), PIN-UP Magazine (USA), Domus Magazine (IT), NZZ Residence (CH), Z-Magazin NZZ (CH), Bianco Magazine (CH), Schweizer Heimatschutz |
Spezielles | 2020 wurde Tschiertschen zum schönsten Bündner Bergdorf erkoren. |
Architektur | alt & neu |
Unterkunft | Ferienhaus |
Kriterien | 8+ (Haus/Wohnung), Berge, Familie, Kunst, Musik, Skifahren, Wandern, Ohne Auto erreichbar |
Verfügbarkeitskalender
Der Kalender zeigt die aktuelle Verfügbarkeit der Unterkunft an. An Tagen mit weißem Hintergrund ist die Unterkunft noch verfügbar. An Tagen mit dunkelgrauem Hintergrund ist die Unterkunft nicht verfügbar.
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