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Alpenloge: Feinsinnige Komposition aus Kulinarik, Design und Gastfreundschaft

Abseits großer Touristenpfade treffen im Boutique Hotel im Westallgäu feinsinnig komponierte Räume auf elaborierte Gaumenfreuden und emphatische Gastgeber:innen. Ruhe und Wohlbefinden findet man hier en masse, Events sucht man hingegen glücklicherweise vergeblich.

von Ulrich Knoll im März 2023

Schon bei der Ankunft an Anja Engelkes und Michael Schotts Logenplatz im Westallgäu sind drei Dinge direkt klar. Erstens: Mit diesen Gastgeber:innen kann man aus meiner Sicht nur glücklich werden. Der Empfang ist herzlich, die Konversation, die kleine wie große Themen streift und bisweilen vertieft, ist so reflektiert wie ungezwungen. Zweitens: Die Räume umfangen mich sofort. Der gerne bemühte Werbespruch vom „Zuhause bei Freunden“ findet für mich auch seine räumliche Entsprechung. Drittens: Was riecht denn hier so unglaublich gut? Ah, Brot. Und was für eines!


Wenn ich einen Dankesbrief an den Head Chef der Alpenloge schriebe – das sollte ich noch tun! -, würde er mit den Worten „Unser tägliches Brot gib uns heute, lieber Mark.“ beginnen. Und auch enden.

Brot, ich lerne es hier wieder, ist nur vermeintlich ein alltägliches, sprich: ein einfaches Lebensmittel. Marks Brot hingegen ist reine Freude, ein Genuss fernab jeglicher Alltagsware. Mit Vergnügen könnte ich mich hier tagelang ausschließlich von Brot und Butter (und den Ausblicken auf Wiesen, Wald, Berge und Kühe) ernähren und würde mich im Paradies fühlen. Was – andererseits – angesichts der sonstigen Annehmlichkeiten und Köstlichkeiten natürlich an Frevel grenzen würde.


Seit September 2021 kredenzt Mark Beastall an fünf Abenden die Woche exklusiv für Hausgäste veritable Wunder in Form von 3- und 4-Gänge Menüs. Mark, Jahrgang 1981, hat zuvor in mehreren, von Michelin besternten Restaurants gekocht, unter anderem in Hambleton Hall in Oakham in den East Midlands (UK), das unter Gourmets seit Jahrzehnten einen Namen hat.

Heute und hier ist Mark in Anjas und Michaels Reich quasi sein eigener Chef. Er tüftelt und kreiert, dass es eine wahre Freude ist. Convenience-Produkte finden hier selbstverständlich keinerlei Anwendung. So esse ich unter anderem Bodenseezander, den Mark aufgrund seiner guten Beziehungen immer wieder auf der Karte stehen hat. Alleine die Vorstellung, dass er den Wildfang nicht nur höchst professionell wie kunstvoll zu verarbeiten weiß, sondern immer wieder selbst mit dem Fischer auf dem See unterwegs ist, zeugt exemplarisch von dem Verständnis von Regionalität, das hier gepflegt wird.

Selbstverständlich kommen auch Vegetarier:innen in der Alpenloge mit einem eigenständigen 3- Gänge-Menü voll auf ihre Kosten. Falls dann noch die passende Weinbegleitung dazukommt, ist man aus meiner Sicht dem Himmel auf Erden – zumindest kurzzeitig – ein ganzes Stück näher.


In höchst zufriedener Stimmung wechseln die Gäste im Anschluss hinüber in den Loungebereich oder ziehen sich glücklich-erschöpft auf ihre Logen zurück.

Harmonie: Eine Wunderkammer aus Farben, Formen und Materialien

Dass fast alles im Leben Geschmackssache ist, gilt meines Erachtens übrigens auch für das weite Feld der Reisereportage. Denn: Dass ich in der Alpenloge gelandet bin, war einerseits natürlich kein Zufall, aber in gewisser Weise doch Fügung. Bereits ein Jahr zuvor hatte ich mit Anja und Michael einen Besuch ins Auge gefasst; dann kam irgendwie viel Alltag dazwischen… na, Sie wissen schon. Schließlich aber las ich Merten Worthmanns feinsinnige Beschreibung in DIE ZEIT, die einem Weckruf gleichkam.
Was für eine Zeitverschwendung, denke ich also hernach. Wie konntest du nur so lange warten?


Wobei man fairerweise sagen muss: das Schwärmen für die Alpenloge seitens der Presse ist keinesfalls exklusiv der größten deutschen Wochenzeitung vorbehalten. Journalist:innen hochrangiger Medien aus dem deutschsprachigen Raum sind seit 2019 massenhaft der Magie der Alpenloge erlegen.


Worauf diese Faszination genau beruht, ist schwer zu greifen. Viele, auch sehr feine und kleine Details spielen ineinander und verweben sich zu einer ganz besondere Atmosphäre. Was genau das Geheimnis hinter dem Haus ist, lässt sich auch nach einem mehrtägigen Aufenthalt nicht exakt benennen. Was bleibt: ein inniges Empfinden, sich umfangen zu fühlen. In feinsinnig komponierten Räumen, die Wärme erzeugen. Bei Gastgeber:innen, die feinfühlig und unaufdringlich für Gästewohl sorgen.

Zum wiederholten Mal stelle ich fest: Manche Erfahrungen gehen prioritär über das Bauchgefühl. So gestehe ich mir schließlich zu, nicht alles per ratio – quasi wissenschaftlich – vermessen, erkunden und in Formeln pressen zu müssen. Es lebe der Urlaub und seine Freiheiten! Also etwa die Freiheit einfach bewusst „da“ zu sein und nachzuspüren. Gleichzeitig den Intellekt einfach mal abzuschalten. Das liegt mir zwar nicht sonderlich, stellt sich aber als sehr wohltuend heraus. Wobei der Intellekt freilich weitermeckert, dass sich die Anziehungskraft durchaus entschlüsseln lassen müsste… aber: was wäre der schönste Zauber, wenn man ihm die Magie nimmt! Also besser nicht.

Die Wirkung, die das Haus auf mich hinterlässt, beruht ganz wesentlich auf der subtilen, für mich extrem stimmigen und fein ausgearbeiteten Abstimmung von Farben, Formen und Materialien. Anja ist in ihrem Perfektionismus unter anderem so weit gegangen, dass sie die Farben der Tapeten vom Hersteller nochmals gesondert hat anpassen lassen. Auf dass diese exakt zu den sonstigen Farbstimmungen im jeweiligen Raum passen. Derlei zu hören, freut meinen Verstand selbstredend. Denn nun begreife ich zumindest ein Stück weit, worauf das fast schon kokonartige Gefühl der Geborgenheit beruht.


In vielen weiteren Details merkt man gleichfalls, dass die Beiden sich im Haus so verwirklicht haben als ob sie hier selbst wohnen würden. Entsprechend verwundert die tägliche Freude, die sie in der von ihnen geschaffenen Umgebung versprühen, nicht.

Bautradition, behutsam weiterentwickelt

Dass das ehemalige Schulhaus aus den 1930er Jahren ein Neubau ist, erkennt man erst auf den zweiten Blick. Leider war das Vorgängergebäude substanziell nicht zu retten; entsprechend wurde nach Maßgabe des historischen, schindelverkleideten Vorbildes die heutige Alpenloge errichtet. Ein Neubau, dem man seine Tradition ansieht – behutsam weiterentwickelt, nah am Vorgängerbau und, wo nötig bzw. möglich, um moderne Elemente ergänzt.

Der ungeplante Neubau brachte verständlicherweise auch viele Vorteile mit sich: ein ehemaliger Balkon konnte zu einer Loggia umgewandelt werden; diese ist nun Teil des Restaurantbereiches ist und bietet wunderbar-stille Panoramen. Ein Spa-Bereich mit finnischer Sauna, Sole-Dampfbad und Ruheraum mit Kamin konnte samt neuem Zugang in moderner Formensprache und ganz nach den Vorstellungen der Besitzer:innen in das Haus integriert werden. Und auch hier: verzaubernde Ausblicke, die einen ganz automatisch dazu führen, dass man sich besinnt, zur Ruhe kommt und ungeahnte Ideen scheinbar absichtslos ihren Weg finden.
Ein weiterer Vorteil des Neubaus war es, das gesamte Haus konsequent nach den modernsten Kriterien energetischer Standards auslegen zu können.

Was erhalten geblieben ist, ist der Charme der 1930er Jahre, den das Haus in weiten Teilen ausstrahlt. Die neun Zimmer, pardon Logen, sind allesamt Unikate. Sie sind in Bezug auf Größe (33 – 60 Quadratmeter), Zuschnitt und Ausgestaltung individuell.

Was sie eint, sind die Reminiszenzen an die 1930er Jahre, welche – mal mehr, mal weniger – moderne Interpretationen und Gegenpole erfahren.

Es lohnt sich also ganz besonders, nicht blind zu buchen. Sich stattdessen unter den zwei Suiten, sechs Junior-Suiten oder dem Doppelzimmer seine ureigene „Lieblingsloge“ auszusuchen. Die meisten Räume verfügen über Balkon oder Terrasse, andere sind auch für bis zu vier Personen geeignet.

Geborgenheit und Weite. Freiheit. Opulenz und Reduktion

Noch ehe ich bei Anja Engelke und Michael Schott im Urallgäu angekommen war, habe ich ein wenig die Gegend erkundet. Ich passierte die imposante Rohrach-Schlucht und ließ mich intuitiv leiten. So führte mich mein Weg zur Wendelinskapelle nahe Scheidegg, welche auf einem Höhenrücken pittoresk vor dem Bodensee-Panorama zu ruhen scheint. Und ich blickte – diesmal südwärts – auf den Hauptkamm der Allgäuer Alpen, hinter dem sich bereits der Bregenzerwald verbirgt. Wie ich später feststellen durfte, ist dies Teil des Faszinosums rund um die Alpenloge – die Berge und der See sind nie weit, eines von beidem hat man eigentlich mindestens immer im Blick.

Überhaupt: die Lage. Das kleine Scheffau, zwischen Bregenz und Oberstaufen gelegen, ist ein ganz normales Dorf und liegt abseits der großen Touristenpfade. Und am Ortsrand steht, malerisch vor Wiesen, Wäldern und Bergpanoramen, die den Blick in die Ferne ziehen: ganz recht, die Alpenloge. Eben abseits und mittendrin zugleich.


Deutschlands größtes Binnengewässer, den Bodensee erreicht man gemütlich in 20 Minuten mit dem PKW. Im Zweifelsfall via Bregenz, man ist also auch sofort in Österreich. Die Schweiz als Seeanrainer ist ebenfalls nah. Hier im Drei- bzw. Vierländereck sind viele Attraktionen gut erreichbar. Und dennoch logiert man eben wunderbar im Stillen, fast schon im Verborgenen, manchmal auch im Verträumten.

Wenn es nicht so bemüht klänge, würde man an der Stelle wohl klassischerweise von einem „Hideaway“ sprechen. Dazu passt jedenfalls die Philosophie der Gastgeber:innen, die keinen Mehrwert in der „Eventisierung“ heutiger Hotels sehen. Alles, was nicht der Ruhe und dem Wohlbefinden dient, haben sie weggelassen. Recht so! Das Erlebnis von Räumen und Geborgenheit, von Ausblicken und Freiheitsgefühl lässt sich ohnehin kaum steigern.

Vielleicht probieren Sie es demnächst einfach mal aus. Und lassen uns im Anschluss wissen, worin für Sie die Magie des Ortes besteht.


Text: Ulrich Stefan Knoll, März 2023

Fotos: © Michael Schott

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