Abstrakte Formen in Blau-, Weiß- und Rottönen zieren die asymmetrischen Buntglasfenster, deren Lichtspiel sich auf Wänden, Böden und Möbeln widerspiegelt und dem Innenraum des Ferienhauses eine besondere Atmosphäre verleiht. Je nach Tages- und Jahreszeit in immer wieder wechselnden Formationen, Farben und Intensitäten. Sie stellen – inspiriert von einer Szene aus dem Johannesevangelium – den Verlauf des Wassers durch die Sauerländer Gebirgswelt dar und erzählen bis heute von der ursprünglichen Funktion des Gebäudes. Anfang der 60er Jahre von Friedrich Wilhelm Kölsche erbaut, bildete die evangelische Johanneskirche im sauerländischen Meschede nicht nur einen wichtigen Rückzugs- und Gemeinschaftsort für die wachsende Bevölkerung der Region, sondern mit ihrem markanten Turm und dem trapezförmigen Grundriss auch einen modernen städtebaulichen Akzent.
Als die Kirche 2018 entwidmet wurde und zum Verkauf stand, beschlossen die Architektin Sandra Glados und der Bauingenieur Reimund Köster die Herausforderung anzunehmen und das besondere Baudenkmal mit wenigen Eingriffen in ein Ferienhaus zu verwandeln. Um das Gebäude zu transformieren, ohne seine Formensprache und Einfachheit zu zerstören, wurde der Kirchenraum um einen autarken Holzkubus ergänzt, der als „Haus im Haus“ zwei Schlafzimmer sowie zwei Schlafkojen beherbergt und eine zusätzliche Projektionsfläche für das Lichtspiel der Fenster bildet, insgesamt gibt es Platz für bis zu 6 Personen. Die weiteren Wohnbereiche sind offen im Raum integriert – von der schwarzen Küche, die sich den dunklen Fliesen anpasst, über den langen Esstisch auf einem niedrigen Holzpodest in Trapezform bis zum Wohnzimmer mit Kamin. Trotz der offenen Gestaltung gibt es vielfältige Gelegenheiten zum Zusammenkommen wie zum Alleinsein. Auch das Mobiliar nimmt sich zurück und überlässt dem Licht die Bühne, das auf jeder der weitgehend naturbelassenen Oberflächen anders wirkt.
Überirdischer Rückzugsort: Eine große Wendeltreppe aus Stahl führt hinauf zur früheren Orgelempore, die sowohl als aussichtsreicher Arbeitsplatz oder ruhige Lounge zum Lesen oder Musikhören genutzt werden kann. Wo sich früher die Sakristei versteckte, befinden sich heute ein Badezimmer mit Dusche und ein Gäste-WC, der angrenzende Außenbereich mit großer Holzterrasse führt mitten hinaus ins Grüne. Ein unkonventioneller Ort voller Seelenruhe und kleinen bis großen Erleuchtungen.




Was geht hier
Wandern, Radfahren und Mountainbiken, Spazieren am oder Schwimmen im Hennesee oder im großen Freibad, Ausruhen im hauseigenen Garten oder an einem schönen Platz in der Kirche, Grau- und Kanada-Gänse beobachten am Josefsteich, Stadtbummel mit Eis, abends Kino oder Essengehen
Warum wir dieses Haus mögen
Einst eine unkonventionelle Kirche, heute ein unorthodoxes Ferienhaus, das auf den Geist seiner Architektur und des Lichts baut.
Für wen passt dieses Haus
Paare, Familien und Freund:innen, die Ruhe und Zeit in der Natur suchen, aber auch zur Workation, für Workshops und Kreative; Haustiere sind nicht erlaubt, Therapiehunde nach Absprache
Nachhaltigkeit
Wo immer möglich unbehandelte Baustoffe, Luft-Wärmepumpe in Verbindung mit Photovoltaikanlage, die nächsten E-Ladesäulen sind ca. 3 Minuten entfernt, ÖPNV: mit dem Zug bis Bahnhof Meschede, dann entweder weiter mit dem Bus oder ca. 25 Minuten zu Fuß

Eigentümer
„Wir können uns das ja mal anschauen“, dachten Sandra Glados und Reimund Köster, als die Johanneskirche zum Verkauf stand. Inzwischen haben die Architektin und der Bauingenieur in Eigenleistung die Verwandlung ihres Ferienhauses Johannes Neun finalisiert. Voller Achtsamkeit für das besondere Denkmal, im Einklang von Natur und Technik und ergänzt um viele kleine, individuelle Details, die die beiden von ihren zahlreichen Reisen mitgebracht haben. Das Ergebnis: ein wahrhaftig himmlisches Loft, das zur Entspannung und Entschleunigung einlädt und die schnelle, laute Welt vor der Tür lässt.

















Details
Region | DE - Deutschland, Nordrhein-Westfalen, Meschede im Sauerland |
Name | Johannes Neun |
Lage | Eingebettet in die Wohnbebauung des Mescheder Nordens in direkter Nähe zum Arnsberger Wald |
Anzahl Gäste | Max. 6 |
Fertigstellung | 1964 / Umnutzung 2025 |
Design | Sandra Glados M.A. Architektin + Reimund Köster Dipl.-Ing. Bauwesen, Meschede; Bestand: Friedrich Wilhelm Kölsche (1922 bis 2009) |
Veröffentlicht | MONUMENTE, Ausgabe Nr. 4, August 2024 “Umgenutzte Denkmale als Chance, Mehr als eine Ressource“, DIE GUTEN SEITEN SÜDWESTFALENS, Buch, August 2024 |
Architektur | Baudenkmal - neu, modern |
Unterkunft | Ferienhaus |
Kriterien | 1-6 (Haus/Wohnung), Familie, Garten, Loft, See/Fluss, urban, Wandern, Workation, Ohne Auto erreichbar |
Verfügbarkeitskalender
Der Kalender zeigt die aktuelle Verfügbarkeit der Unterkunft an. An Tagen mit weißem Hintergrund ist die Unterkunft noch verfügbar. An Tagen mit dunkelgrauem Hintergrund ist die Unterkunft nicht verfügbar.
0 Kommentare