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Urlaub. Über die schönste Zeit im Jahr.

Seit wann machen wir eigentlich Urlaub? Und wie hat sich das Verständnis von „freier“ Zeit über die Jahrhunderte gewandelt? Eine kleine (Kultur-)Geschichte.

von Tina Barankay im Mai 2024

Urlaub. Über die schönste Zeit im Jahr.

Endlich Urlaub – die schönste Zeit im Jahr. Die meisten Menschen freuen sich auf die freie Zeit, in der man einfach mal sein kann, ohne etwas zu müssen. Was für uns selbstverständlich ist, war vor zweihundert Jahren noch undenkbar – die (Kultur-)Geschichte des Urlaubs beginnt zwar schon in der Antike, wurde aber über die Jahrhunderte immer wieder neu erzählt.

Die Vorläufer des Urlaubs

Schon in den griechischen und römischen Kulturen gab es Vorläufer des Urlaubs, Zeit, um an öffentlichen Feiern oder religiösen Zeremonien teilzunehmen. Im Mittelalter bedeutete „urloup“ (im Mittelhochdeutschen gleichbedeutend etwa mit „Freistellung vom Dienst“ oder „Erlaubnis“) eine genehmigte Abwesenheit von der Arbeit oder anderen Verpflichtungen – ein Privileg, das wenigen (männlichen) Mitgliedern der Gesellschaft vorbehalten war. Mit Urlaub, so wie wir ihn heute verstehen, hatte diese Freistellung aber mitnichten zu tun. Aufgrund der feudalen Gesellschaftsstrukturen und die dadurch bedingten Abhängigkeitsverhältnisse war es unmöglich, sich für private Angelegenheiten von der Arbeit befreien zu lassen. Die damals üblichen Handelsreisen oder Wallfahrten dienten nicht dem Vergnügen – und waren darüber hinaus äußerst mühsam und nicht selten lebensgefährlich.

Von der Bildungsreise zum Erholungsurlaub

Mit den Forschungs- und Bildungsreisen begann im 16. und 17. Jahrhundert zwar die Ära des Reisens – aber auch diese dienten jeweils einem Zweck und wurden nicht als Freizeit verstanden. Im 18. Jahrhundert kam es bei europäischen Adeligen oder wohlhabenden Bürgerlichen in Mode, ihre Söhne auf „Grand Tour“ zu schicken: Mit Kutsche und Reiseschrank reisten die jungen Männer nach Rom, Venedig, Florenz, Nizza, Paris oder Wien, um sich kulturell zu bilden. Allen voran Johann Wolfgang von Goethe, der das Reisen um des Reisens willen propagierte: „Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen“. Schon zu jener Zeit verbrachten viele betuchte Adelige die Sommermonate auf dem eigenen Landgut oder in einem Kurbad. Staatsbeamte und leitende Angestellte erhielten unbezahlte Ferientage und auch Schulen, Universitäten und Gerichte blieben im Sommer geschlossen. Alle anderen – ob Bauern, Handwerker oder einfache Arbeiter – konnten sich weder eine Auszeit gönnen noch hatten sie die notwendigen Mittel, um sich eine Reise zu leisten.

Wanderlust, Thomas Cook und das Recht auf Urlaub

Im 19. Jahrhundert wandelte sich die Bedeutung des Reisens – und mit Aufkommen der Industrialisierung auch das Verständnis von (Erholungs-)Urlaub. In der Epoche der Romantik entdeckten viele Menschen ihre Liebe zur Natur: Das Wandern bekam einen anderen Stellenwert, die Alpen wurden als Reiseziel entdeckt, das Skifahren „erfunden“ und der Begriff der Wanderlust geprägt. Der Engländer Thomas Cook, der als baptistischer Missionar ursprünglich Eisenbahnreisen für Anhänger der Abstinenzbewegung anbot, organisierte die ersten Pauschalreisen, deren Ziele mit der Zeit immer ausgefallener wurden. Ob mit dem Orient-Express nach Istanbul oder mit dem Dampfschiff nach Ägypten: Man wollte etwas erleben, das Reisen diente jetzt dem Vergnügen – und kommt damit erstmals unserem heutigen Verständnis von Urlaubsreisen näher. Für die breite Bevölkerung blieben Urlaub und Reisen dennoch zunächst weiterhin ein ferner Traum. Erst im Jahr 1903 konnte der Zentralverband deutscher Brauereiarbeiter einen bezahlten Urlaubsanspruch durchsetzen – damit standen ihnen drei freie Tage pro Jahr zu. Nochmal zwanzig Jahre später konnten die Gewerkschaften einen Anspruch auf Urlaub bei Lohnfortzahlung durchsetzen. Aber auch dann war für die meisten nicht mehr als eine sonntägliche Kaffeefahrt oder ein Jahrmarktbesuch möglich. Viele Gewerkschaften und Bildungsorganisationen organisierten günstige Reisen an den Rhein oder in die bei dem wohlhabenden Bürgertum beliebten Seebäder an Nord- oder Ostsee.

Von der Sommerfrische zum Massentourismus

In den 1920er Jahren schließlich waren Reisen ins nahe Ausland auch für gutverdienende Angestellte finanzierbar – bis die Weltwirtschaftskrise dieser kurzen Episode ein Ende bereitete. Während der Kriegsjahre wurde der Urlaub in Deutschland durch die „Kraft durch Freude“-Touren in den Dienst der Ideologie gestellt. Danach lagen die Ziele der Deutschen erstmal eher im Mittelgebirge – erst im Laufe der folgenden Jahre wurde Urlaub mehr und mehr mit Reisen gleichgesetzt, ob in nahe Erholungsgebiete zur Sommerfrische oder ins benachbarte Ausland. In den 1950er Jahren entwickelte sich der Tourismus zunehmend zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig: Durch das Aufkommen des Massentourismus waren Reisen jetzt für beinahe jedermann erschwinglich – auch wenn sich viele zunächst nur einen Campingurlaub leisten konnten. Bald schon war Italien das beliebteste Reiseziel der Deutschen – bis die Baleareninsel Mallorca, in den 1960er Jahren noch ein Geheimtipp, einen wahren Reiseboom erfuhr. Fernreisen konnten sich die meisten zu der Zeit noch nicht vorstellen. Eine Ausnahme war der sogenannte „Hippie Trail“: eine Reise, vornehmlich per Anhalter und am besten bis nach Asien, um spirituelle Erfahrungen zu sammeln. In den folgenden Jahrzehnten wurden Flugreisen immer günstiger und damit beliebter. Die Welt schien kleiner zu werden, die Reiseziele sollten möglichst exotisch und prestigeträchtig sein.

Urlaub heute: Alles kann, nichts muss.

Heute beschreibt Urlaub vornehmlich eine Zeit der (aktiven) Erholung. Dabei gibt es unzählige Möglichkeiten: von pauschal gebuchten Aufenthalten über Aktiv- oder gar Extremreisen bis hin zu Wellness- und Kultururlauben oder auch einer Auszeit zu Hause. Die in vielen Ländern immer noch knappe Urlaubszeit ist heute mit so vielen Erwartungen verknüpft, dass eine Reise pro Jahr oft nicht ausreicht. Im Fokus stehen dann neben Aspekten der Umwelt- und Sozialverträglichkeit insbesondere die Möglichkeiten, neue und authentische Erfahrungen in anderen Kulturkreisen zu sammeln oder sich selbst (neu) zu entdecken. Seit einigen Jahren erfreut sich zudem Workation dank mobiler Arbeitsweisen großer Beliebtheit.
Im Urlaub ist heute also nahezu alles möglich – alles kann, nichts muss.


Text: Tina Barankay, Mai 2024

Foto: Birmingham Museums Trust / Unsplash

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