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Lleó 57 – Krumme Linien, klare Kanten und der Duft mallorquinischer Orangenbäume

Eigentlich sollte es Südfrankreich sein. Ein altes Stadthaus in Marseille oder Cassis kaufen und zu einem ganzjährig nutzbaren Ferienhaus umbauen. An einem Ort, der nicht mit der Abreise der Touristen seine Gehsteige hochklappt, sondern das ganze Jahr hindurch im eigenen Rhythmus weiterlebt.

von Britta Krämer im Januar 2017

Lleó 57 – Krumme Linien, klare Kanten und der Duft mallorquinischer Orangenbäume

Dies war der ursprüngliche Plan der Designer Detlef und Ulrike Rahe, die sich mit der gemeinsamen Designfirma sowie einer Professur in Bremen (er) und Göteborg (sie) seit vielen Jahren zwischen verschiedenen Ländern und Kulturen bewegen. Nur ungern ließen sich die beiden von Freunden zu einem Wanderurlaub auf Mallorca überreden – und waren beeindruckt: Von der Ursprünglichkeit und Originalität des Tramuntana-Gebirges und von der einzigartigen Küstenformation der Halbinsel Formentor mit ihrem wundervollen Farb- und Lichtspiel. So wurde aus französischem Savoir-vivre am Ende mallorquinische Lebensart in der verwinkelten Altstadt von Pollensa, genauer gesagt in der Hausnummer 57 der Carrer del Lleó, der Löwenstraße des quirligen und bis heute sehr spanisch gebliebenen Ortes im Norden Mallorcas.

Stolz ragt das denkmalgeschützte Herrenhaus aus dem Fassadenensemble der niedrigeren, zweistöckigen Nachbarhäuser heraus und macht seinem Straßennamen alle Ehre. Die Caller de Lleó, einst wichtige Einfahrtstrasse ins Stadtzentrum, führt direkt in die Altstadt von Pollensa, die sich sanft an den Kalvarienberg schmiegt. Heute ist die Caller fast vollständig verkehrsberuhigt; nur Wanderer und Pilger kommen hier auf ihrem Weg vom Kloster Lluc in den Tramuntana Bergen zum nächsten „dormitorio“ auf dem Hausberg von Pollensa vorbei. Auf diesen führt die 365 Stufen zählende Kalvarientreppe hinauf, an deren Ende eine kleine barocke Wallfahrtskapelle steht. Die Aussicht, die sich von hier bietet, ist spektakulär und man muss kein Pilger sein, um bei diesem Blick in stille Andacht zu verfallen.

Das Designerpaar erstand das ziemlich verfallene, straßenbildprägende Gebäude mit dem dazugehörigen Innenhof Ende 2012. Seit seinem Bau vor über 150 Jahre hatte es sich immer im Besitz derselben Familie befunden und war im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut worden.

Im Moment der Übernahme war die originale Grundstruktur völlig überbaut und kaum wahrnehmbar. Im ersten Schritt wurde diese daher planerisch neu erfasst und die Bausubstanz geprüft. Die Prämisse war ein größtmöglicher Rückbau auf die historische Ordnung und Struktur und die Kombination mit neuen Bauelementen sowie modernem Interior-Design: Was neu ist sollte sichtbar neu sein und das Alte sichtbar alt. Diese konsequente Authentizität ist in Lleó 57 bis ins kleinste Detail durchdekliniert. Die alte Bausubstanz wurde behutsam wieder herausgeschält und zum Vorschein kamen grober mallorquinischer Sandstein, feine Kacheln, alte Wandschränke und traditionelle Sichtdachbalken. Die Außenwände und alle tragenden Mauern sowie die originalen Dachbalken befanden sich in relativ gutem Erhaltungszustand und konnten bestehen bleiben. Das völlig kaputte Dachgeschoss wurde komplett abgetragen, wobei die originalen Dachziegel beim Neuaufbau wieder zum Einsatz kamen. Alle Zwischenwände im Innenraum, die nicht der originalen Grundsubstanz entstammten, wurden herausgerissen.

Die originale Struktur sah pro Ebene drei nebeneinanderliegende Zimmer zur Straße hin und drei nach hinten zum Hof hin vor, also 6 Zimmer pro Ebene, im Ganzen 18 annähernd rechteckige Räume. Diese wurden durch die Öffnung einer oder mehrerer Wände zusammengelegt und so in ihrer Grundfläche verdoppelt oder verdreifacht. Entstanden ist ein großzügiges Ferienhaus mit vier Schlafzimmern, fünf Bädern, zwei komplett ausgestattete Küchen, zwei Esszimmern, zwei Wohnzimmern, einem Musikzimmer mit gestimmtem Klavier, einem Lese- und Arbeitszimmer sowie 3 Terrassen auf verschiedenen Ebenen. Je nach Wetter und Sonnenstand verändert sich die Atmosphäre im Haus und macht einen bestimmten Bereich zum Protagonisten.

Grundrisse EG // 1. OG // 2. OG

EG
1. OG
2. OG

Der Innenhof des Herrenhauses ist vergleichsweise groß, da die Nachbarstrasse, die ja durch ihre Lage die Größe der Häuser und die dahinterliegenden Höfe bestimmt, im Bereich von Hausnummer 57 leicht schräg verläuft. Hier versteckt sich das eigentliche Herz von Lleó 57: Der in verschiedene Zonen unterteilte Patio mit Sonnendeck, Salzwasserpool und langem Tisch ist zugleich kommunikativer Ort und lauschige Oase mit absoluter Privatsphäre. Das Frühstück ist hier beseelt vom Gezwitscher der Vögel, die in den Hausmauern nisten und mit der langsam aufsteigenden Wärme verbreiten die Orangenbäume einen ganz einzigartigen Duft. Pool und Sonnendeck sowie die Dachterrasse laden zu entspannten Musestunden ein und am Abend treffen sich Nachbarn und Freunde zum „aperitivo“ an der langen Tafel, um bei Kerzenschein, Tapas und einem guten Tropfen die milde Nachtluft zu geniessen.

Lleó 57 steht unter strengem Denkmalschutz: Die gesamte Fassade, die Kubatur sowie einzelne Elemente nach hinten hinaus und auch alle leicht krumm geratenen Linien des Hauses, denn: nicht die ursprüngliche Idee sondern die tatsächliche Ausführung der originalen Grundstruktur wird geschützt. Dies verleiht dem Ferienhaus einen ganz besonderen Charme und lässt krumme Linien und klare Kanten miteinander ins Gespräch treten – über Vergangenheit und Gegenwart, Handwerkskunst und mallorquinischen Stolz, über warmen Sandstein und glatte Kacheln. Über Nachbarn, die zu Freunden wurden und über die Konstante, die seit 150 Jahren das Herrenhaus in der Caller de Lleó und seine Bewohner beflügelt: Die mallorquinische Lebensart, el arte de vivir. Und wenn sich dann noch jemand ans Klavier setzt und die Töne mal sanft und mal kraftvoll in jeden Winkel des Hauses getragen werden, dann ist Lleó 57 vollends beseelt und die Hausbewohner lauschen andächtig: „Etwas Schöneres gibt es eigentlich nicht im Leben”.


Text: Britta Krämer, Januar 2017

Bilder: Detlef Rahe/Ulrike Rahe, Mauricio Fuertes

Das Haus

4 Kommentare

Yonatan sagt:
About the house: I am literally out of words. I’ve never seen anything like this before. Wow. It’s a dream.
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Patricia Wiesner sagt:
Liebe Familie Rahe, wir haben eine wunderschöne Woche in Ihrem Haus verbringen dürfen. Wir haben uns sehr willkommen gefühlt. Architektur und Einrichtung des alten Hauses ist perfekt gelungen. Wir haben alles vorgefunden, was man für einen entspannten Urlaub braucht. Herzlichen Dank auch im Namen meiner Famile Patricia
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britta kraemer sagt:
The house is featured by URLAUBSARCHITEKTUR and for rent!
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seonaid mackenzie sagt:
Wonderful project, great sensitivity and care of details and sense of the interior space emanating from the courtyard. Is it property for rent or private only? Seonaid Mackenzie
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