Autonom

Energieautarkie spielte bei der 2020 abgeschlossenen Sanierung der beiden Gebäude des Birkenhofes in der Uckermark eine wesentliche Rolle. Geheizt wird hier mit Holz aus dem eigenen Wald und die Solarzellen auf dem Dach sorgen in Kombination mit einem Batteriespeicher für so viel Strom, dass Gäste tagsüber ihr E-Auto aufladen können. Wer keinen PKW mitbringt, erreicht den nächsten Bahnhof fußläufig in fünf Minuten und ist in 90 Minuten in Berlin.

Der Chiemgauer Architekt Thomas Ziesel befasst sich schon seit Jahrzehnten mit dem Thema Solarenergie. So hat er etwa in den 1980er Jahren einen Solar-Katamaran entwickelt. Das von ihm 2018 komplett modernisierte A-Frame-Haus in einer oberbayerischen Ferienanlage aus den 1970er Jahren zeigt mustergültig, wie energetische Nachhaltigkeit gelingen kann. Seine Gäste erhalten ein „Solar-Urlaubszertifikat“ welches den in ihrer Mietdauer verbrauchten, vom Haus autark produzierten Solarenergiebetrag ausweist. Das Haus verfügt über eine E-Ladestation, auf Anfrage kann auch ein E-Auto gemietet werden.

Mit ausgezeichneter Nachhaltigkeit glänzt auch die 2010 fertiggestellte Unterkunft Naturresidence Dahoam nahe Meran. Das mit dem KlimaHaus Gold zertifizierte Bauwerk in Passivbauweise nutzt aktiv wie passiv Solarenergie. Verwendet wurden lediglich regionale Hölzer und das Haus sammelt und nutzt gezielt Regenwasser. Wer noch mehr Nachhaltigkeit mehr möchte, springt in den naturnahen Schwimmteich mit Blick auf die Südtiroler Bergwelten.

Direkt am Wasser und mit eigenem Boot hinter dem Haus wohnt man in den Sinnehúskes auf dem Gelände einer ehemaligen Schiffswerft am Rande des historischen, niederländischen Städtchens IJlst. Die Holzhäuser sind energieneutral und verfügen über Sonnenkollektoren und Erdwärmepumpe. Selbst die Boote werden von der Sonne aufgeladen. So kann man die friesischen Kanäle und Seen ganz umweltbewusst und flüsterleise erkunden.

Das Haus Da Velio in Faas am Monte Tenchina in den Karnischen Alpen ist eine der Unterkünfte von La Marmote Albergo Diffuso, eine Art „verstreutes“ Hotel. Die Gäste können nicht nur die Küchen in den Unterkünften nutzen, sondern auch Verpflegung hinzubuchen und in verschiedenen Restaurants der Stadt Paluzza und den Dörfern der Umgebung essen. Das energetisch autarke Haus bietet modernen Komfort, allerdings mit gewissen Einschränkungen: Strom wird an sonnigen Tagen über Solarzellen gewonnen, geheizt wird über je einen Holzofen im Ober- und Untergeschoss. Das aufbereitete Regenwasser wird als Waschwasser genutzt, das Trinkwasser kommt aus einem Brunnen auf dem Gelände.

Das 2021 eröffnete Haus mit seinen drei Ferienwohnungen in der Nähe von Garmisch- Partenkrichen wurde nicht nur baubiologisch saniert, sondern wird seither vollständig klimaneutral mit eigener Solarstromanlage betrieben. Sollte es Engpässe in der Eigenversorgung geben, wird zusätzlicher Strom zu 100 % aus Wasserkraft bezogen. Eine E- Ladestation für PKW ist vorhanden.