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Best of Modernism: Iconic Houses

Die Plattform Iconic Houses ist seit mehr als einem Jahrzehnt der Wegweiser schlechthin zu modernistischen Haus-Museen weltweit. Was das Netzwerk sonst noch bewirkt, erzählt Gründerin Natascha Drabbe im Interview.

von Ulrich Stefan Knoll im April 2024

Best of Modernism: Iconic Houses

URLAUBSARCHITEKTUR (UA): Wie sehr die Freiheit des Experiments Architektur bereichern und Fortschritt ermöglichen kann, zeigt sich eindrucksvoll in der Sammlung Iconic Houses. War diese Freiheit und deren gebaute Ergebnisse der Auslöser für das Projekt, das Sie 2012 initiiert haben?

Natascha Drabbe: Die innovativen Häuser der Moderne der 1920er und 1930er Jahre haben mich schon immer fasziniert. In meinem Studium der Kunstgeschichte habe ich mich in die Villen verliebt, die Palladio entworfen hat. Seine Villa Rotonda mit vier ähnlichen Fassaden, aber vier verschiedenen Ansichten, hat in mir das Interesse geweckt, herauszufinden, welche Theorien die Architekten entwickelt haben, wie sie die Ansichten in ihrer Architektur gestalten können.

Da ich selbst sehr gern reise und immer auf der Suche nach neuen und unentdeckten Zielen bin, dachte ich, dass es mehr Menschen wie mich geben muss: Architekten sowie Architektur- und Designliebhaber, die all diese interessanten Orte auf einer kostenlosen Plattform finden wollen. So wurde die Idee für Iconic Houses geboren.

UA: Was war der größte Gewinn, den das internationale Netzwerk im Laufe der Jahre geboten hat?

Natascha Drabbe: In den mehr als zehn Jahren seit dem Launch der Iconic Houses-Website hat sich unglaublich viel getan! Vor allem hat sich die weltweite Sammlung von Hausmuseen verdoppelt: In diesem Jahr werden wir das 200. Hausmuseum begrüßen.

Mittlerweile hat sich die Stiftung einer viel umfassenderen Mission zugewandt. Ursprünglich sollte das Netzwerk Architektur- und Designliebhaber darüber informieren, wie man die modernen Hausmuseen und die Häuser, in denen man sogar übernachten kann, besuchen kann – was es auch weiterhin tut.
Aber wir haben uns auch auf die Erhaltung gefährdeter Ikonen konzentriert, in dem wir hilfreiche Toolkits für Besitzer modernistischer Hauses zur Verfügung stellen, insgesamt das Bewusstsein schärfen und uns dafür einsetzen, dass auch die nachrückenden Folgegenerationen Verantwortung übernehmen. In unseren Projekten konzentrieren wir uns zudem auf das Management von Hausmuseen und die Vernetzung der Fachleute, die diese Museen betreiben.

UA: In einigen Häusern kann man sogar übernachten, in Europa etwa hier. Erzählen Sie uns von Ihren unvergesslichsten Aufenthalten und was sie so besonders macht.

Natascha Drabbe: Am stärksten in Erinnerung geblieben sind mir die Aufenthalte im Van Wassenhove Haus und im Haus Schminke.

Wenn man 24 Stunden permanent an einem Ort ist, hat man einen ganz anderen Blick auf die Dinge – man kann sich viel mehr auf die Details konzentrieren; bei einer reinen Führung ist man oft geneigt, der Reiseleitung zuzuhören und ihn oder sie anzuschauen. Bei Schminke etwa entdeckte ich eine Vorhangschiene an der Decke zwischen dem Bett des Mannes und dem der Frau. Ich habe keine Ahnung, warum sie sich nachts nicht sehen wollten …

Das Van Wassenhove Haus hingegen ist eine Art Loft. Ziemlich streng und mit robusten Formen, aber sehr Zen. Diese Erfahrungen lassen sich nicht durch Fotos vermitteln: Es geht um das wechselnde Licht während des Tages oder bei unterschiedlichen Wetterbedingungen, um die Gerüche und Geräusche, die einen ein Haus in seiner ganzen Pracht erleben lassen.

UA: Auf Ihrer Website gibt es auch die Rubriken „Icons at Risk“ und „Icons for Sale“. Im besten Fall tragen Sie also auch zur Rettung von Architekturikonen bei, die vom Abriss bedroht sind. Eine schwierige Aufgabe?

Natascha Drabbe: Die gefährdeten Ikonen sind die Waisenkinder der Moderne: Villa Tugendhat, Villa Savoye, Villa Cavrois, Haus Schminke, Villa E-1027. Warum mussten diese verlassenen Häuser erst verfallen, bevor sie wiederentdeckt, restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden? Wir versuchen, diesen Verfall zu verhindern, indem wir von vornherein bedenken, dass sie eines Tages wieder geschätzt werden und dann hoffentlich viel Geld für die Restaurierung gespart werden kann.

Was uns im Moment Sorge bereitet, ist der Verfall von Giuseppe Peruginis Casa Sperimentale (1968-1975) in der Nähe von Rom. Das Gebäude ist vom Einsturz bedroht und es besteht dringender Handlungsbedarf. Wir hoffen also, dass sich die richtigen Parteien finden, um das Gebäude für die Zukunft zu retten. In einer idealen Welt könnten zum Beispiel das Architekturmuseum MAXXI in Rom und die FAI (die italienische Organisation für das Kulturerbe) zusammen in einem Fonds für ihre Kräfte bündeln, um dieses einzigartige Bauwerk zu retten. So wie es etwa bei der Villa Cavrois der Fall war, seit das Haus unter die Aufsicht des Centre des monuments nationaux gekommen ist: Es hat sich von einer Ruine in ein Museum mit hunderttausend Besuchern pro Jahr verwandelt.

Unser Service „Icons for Sale“ soll die Verweildauer von Häusern auf dem Markt verkürzen und ihnen schnellstmöglich die liebevollen und engagierten Eigentümer vermitteln, die sie verdienen. Zwei der größten Feinde von modernen Häusern sind unterlassene Instandhaltung und Leerstand. Leider sind die Eigentümer nur allzu oft nicht in der Lage, die notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen zu finanzieren. In beiden Fällen sind die Häuser anfälliger für Verfall, Witterung und Vandalismus. Genau hier will der Vermittlungsdienst von Iconic Houses helfen. Auf der Suche nach passenden Eigentümern widmet sich „Iconic Houses on the Market“ ausschließlich der Vermittlung zwischen Käufern und Verkäufern von modernen Häusern auf globaler Ebene. Häuser brauchen aktive, informierte und begeisterte Eigentümer (oder Mieter), um zu überleben!

UA: Jede:r, der sich für Architektur interessiert, kann im Mai 2024 auf einer Stadttour in Amsterdam begleiten. Was können die Gäste dort erwarten?

Natascha Drabbe: Das neue Format „City Icons“ feiert mit Amsterdam seine Premiere: Housing Highlights. Von Freitag, den 24. bis Sonntag, den 26. Mai erkunden wir die einzigartige Wohnarchitektur Amsterdams ­– von den Wurzeln im Goldenen Zeitalter des 17. Jahrhunderts über das Erbe des modernen sozialen Wohnungsbaus bis hin zu  zeitgenössischen Wohnprojekten mit Wow-Faktor. Experten stellen alle Bauten in einen Zusammenhang und vermitteln den Teilnehmer:innen, worauf Sie bei den Rundgängen achten sollten.


Iconic Houses ist das internationale Non-Profit-Netzwerk, das architektonisch bedeutsame Häuser sowie Künstlerhäuser und Ateliers aus dem 20. Jahrhundert verbindet, die als Hausmuseum der Öffentlichkeit zugänglich sind.
Iconic Houses macht nicht nur die fast 200 modernen Hausmuseen, die dem Netzwerk angehören, einem breiten Publikum bekannt, sondern ist auch eine Wissensplattform, die sich dem Austausch von Fachwissen zwischen Museumsfachleuten über die Erhaltung, das Management von Hausmuseen, die Interessenvertretung und die Förderung der Zusammenarbeit widmet. Internationale Konferenzen fanden in London, Barcelona, Los Angeles, New Canaan (CT) und Prag statt. Die nächste Konferenz wird im Mai 2025 in Chicago stattfinden. Die Stiftung Iconic Houses hat ihren Sitz im Van Schijndel Haus (1992) in Utrecht, dem jüngsten Denkmal der Niederlande.

Natascha Drabbe ist Geschäftsführerin und Gründerin des Iconic Houses Network. Sie schloss ihr Studium der Architekturgeschichte an der Universität Utrecht (Niederlande) ab und hat im In- und Ausland veröffentlicht, kuratiert, Vorträge gehalten und an Design- und Architekturjurys teilgenommen.

Zwischen 2002 und 2006 war Drabbe internationale Projektmanagerin bei der Dutch Design Foundation. 2007 gründete sie die Mart van Schijndel Foundation, um die Ideen des Architekten Mart van Schijndel lebendig zu halten und sein Privathaus in Utrecht für kulturelle Aktivitäten wie Führungen, Vorträge, Konzerte und Filmvorführungen zur Verfügung zu stellen. Auf diese Initiative folgte die Gründung der Stiftung Iconic Houses, die 2012 ins Leben gerufen wurde.

Iconic Houses bei Urlaubsarchitektur  


Interview: Ulrich Stefan Knoll

Fotos: Domenig Steinhaus © Gerhard Maurer (1), Maison Bernard © Yves Gellie, courtesy Fonds de dotation Maison Bernard (2-4), Van Wassenhove Haus © Els Zweerink (5 – 7), Villa Cavrois © Els Zweerink (8/9), Casa Sperimentale © French Tye (10 -12), Van Schijndel Haus © Imre Csány / DAPh (13), Van Schijndel Haus © Luuk Kramer (14), Natascha Drabbe © Federico Domestico

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